Wissen ist mehr: Was sind für Sie die besonderen Merkmale eines Nischendufts, und was unterscheidet ihn von Mainstream-Parfums?
Herbert Stricker: Ein Nischenduft zeichnet sich durch seine Komplexität, künstlerischen Anspruch und erlesenen Inhaltsstoffen aus. Meist steht eine Manufaktur hinter den Marken, welche sich auf Duft spezialisiert hat. Oftmals sind Nischendüfte facettenreicher und einzigartiger, als Designerparfums, was sich auf die oben genannten Faktoren zurückführen lässt.
Wie haben sich Kundenpräferenzen im Bereich Nischendüfte in den letzten Jahren verändert?
Viele Personen möchten aktuell einen Duft, welcher Räume füllt und einen sofort auffallen lässt. Es gibt auch diverse Duftnoten, die "im Trend" sind oder waren, beispielsweise war Kirsche in den letzten Jahren sehr beliebt und es schwenkt nun eher zur Mango über. Auch führen viele Menschen heute Kollektionen, so hat man nicht mehr nur seinen Signatur Duft, sondern viele verschiedene Parfums für verschiedene Situationen und Anlässe.
Sie sind Distributor von exklusiven Marken. Welche Herausforderungen gibt es beim Vertrieb von Nischendüften in Deutschland?
Marketing wird nicht von riesigen Konzernen mit entsprechenden Budgets durchgeführt, sondern von kleinen Manufakturen, die individuelle Ansätze haben.
Neben Ihrer Funktion als Vertriebspartner bieten Sie Ihr Markenportfolio auch online an. Was war Ihre Motivation, "The Nose Behind" als Plattform für Nischendüfte zu gründen?
Wir wurden oft von Kunden gefragt, ob wir die Authentizität eines bestimmten Duftes auf einer beliebigen Webseite bestätigen können. Also dachte ich mir, dass es sinnvoll wäre ebendiesen Kunden die Möglichkeit zu geben von einer Plattform zu kaufen, die direkt vom Importeur, Distributor oder Hersteller, eben uns, betrieben wird. Das war der Grundgedanke für nosebehind.com
Welche Düfte sind aktuell Bestseller und warum verkaufen sie sich so gut?
Einer unserer Bestseller ist Blanche Bête, ein Kokosnuss Duft. Diese Duftnote ist bei vielen Personen beliebt, zudem hat dieses Parfum keine extreme Prägung, ob es ein Damen- oder Herrenduft ist. Unisex Parfums sind zugänglicher für eine größere Masse. Aber natürlich Social Media spiel hier eine große Rolle, wenn ein Musiker ein Bild posted, in welchem ein Duft im Hintergrund zu sehen ist, reicht das oftmals für einen gewissen Hype zum Bestseller. Neuheiten unserer Marke Roberto Ugolini sind auch oftmals sehr erfolgreich, beispielsweise kaufen viele Kunden Patina, ein Mangoduft mit Vanille, Iris, Hölzern und Ylang-Ylang.
Im Onlineportal ist auch Ihre eigene Marke „The Nose Behind“ zu finden. Können Sie uns etwas über den kreativen Prozess hinter Ihrer Parfumkollektion bzw. die Inspiration dafür erzählen?
Für unsere Marke The Nose Behind ziehe ich sehr viel Inspiration aus meinen Reisen und fremden Kulturen. Beispielsweise Kobe Gardens ist inspiriert von einer bestimmten Minze, die ich im Kobe Garden in Japan gerochen habe und nicht mehr vergessen konnte. Oder Miami South Beach erinnert mich an die trockene Hitze in Miami, die unterschiedlichen Menschen am South Beach, der eine am Muscle Beach beim Sport, der andere flanierend auf der Promenade. Bei dieser Duftkollektion lege ich großen Wert auf höchste Qualität und Alleinstellungsmerkmal der Düfte, während ich auch darauf bedacht bin dem Kunden einen guten Einstieg in diese Art von konzeptionellen Luxusdüften zu gewähren, bei 175€ für 100ml Extrait de Parfums.
Wir danken Herbert Stricker für dieses inspirierende Gespräch, das uns einen kleinen Einblick in die faszinierende Welt der Nischendüfte gegeben hat.
Wer – neben den Nischenduftmarken wie z. B. Xerjoff, Gritti, Pana Dora, Clive Christian, Roberto Ugolini – auch mehr über die Marke The Nose Behind von Herbert Stricker erfahren möchte, kann die gesamte Kollektion und weitere Informationen auf der offiziellen Website nosebehind.com entdecken.